Tierheim des Tierschutzverein Roth

Igel gefunden ?

Hallo liebe kleine und große Tierfreundinnen und Tierfreunde,

 

die Zeit, in der wieder viele Igel/Igelbabys gefunden werden, ist wieder angebrochen. Weil der Tierschutzverein Roth keine Igel-Auffangstation hat, können Fund-Igel nicht aufgenommen werden. Der LBV hat ein Plakat entworfen, was unter welchen Umständen gemacht werden könnte. Wir bitten Euch das Plakat nach einem Fund anzusehen und das zu unternehmen, was empfohlen wird. Weiter gibt es noch einige Internet-Adressen, die Auskunft geben, was man tun könnte. Zum Beispiel:

www.igel-in-bayern.de

www.pro-igel.de

 

 

Bild-Quelle:

LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern)

Landesgeschäftsstelle

Eisvogelweg 1

91161 Hilpoltstein

 

Am 14.10.2017 erschien in den „Neumarkter Nachrichten“ ein Bericht von Irene Heinloth. Wir haben Zustimmung bekommen diesen Artikel auch auf unserer Website zu bringen. Wir möchten uns für diese Zustimmung ganz herzlich bedanken, weil durch diese Informationen einiges klar wird:  „Vielen Dank“.

Stachel im Fleisch der Igelfreunde

Nicht alle Stachelritter sind hilfsbedürftig—Es gibt kaum noch Igelstationen

Zweimal im Jahr bricht die Sammelwut aus: Nicht etwa nach Pilzen und Beeren, sondern nach Wildtieren. Im Frühling sind es die Jungvögel, im Herbst die Igel. Immer öfter werden die Tiere einfach eingesammelt, ohne dass es einen wirklichen Grund dafür gibt, außer vielleicht dem, dass man sich als Retter fühlen möchte. Und dabei gibt es eine nicht unerhebliche Zahl an Rettern, die nach getaner guter Tat mit der Betreuung und Pflege der Tiere lieber nichts mehr zu tun haben wollen. Wer Wildtieren etwas Gutes tun möchte, sollte sie am Besten in Ruhe lassen. Ein Appell an echte Tierliebe.
NEUMARKT – Kaum fallen die Blätter, gibt es vielerorts Igel-Alarm. Igel-Stationen und Tierheime erleben einen regelrechten Ansturm an Menschen, die aus falsch verstandener Tierliebe die possierlichen Stacheltiere einsammeln, wenn sie sich in der wärmenden Herbstsonne noch eine Extra-Portion für den Winterspeck einverleiben. Das ist nicht nur falsch, sondern auch noch rechtswidrig.
Wie Sachgebietsleiterin Dr. Martina Röckl vom Veterinäramt Neumarkt sagt, dürfen Wildtiere nur in ganz besonderen Fällen aus der Natur entnommen werden. Solche Fälle sind bei Igeln beispielsweise Verletzungen oder starkes Untergewicht.

Erst mal wiegen

Wenn also Familie N., so wollen wir sie hier nennen, an einem schönen Herbsttag einen kleinen Igel im Garten herumlaufen sieht und sicher gehen möchte, dass mit ihm alles in Ordnung ist, kann sie das Kerlchen einsammeln, auf die Küchenwaage setzen und das Gewicht kontrollieren. Im Internet gibt es unter anderem die Seiten von Pro Igel und auch der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein hat online gut verständlich Igel-Wissen und Tipps zusammengetragen.
Auf diesen Seiten findet Familie N., was ein Igel wann wiegen sollte. Ist das Gewicht in Ordnung und der Stachelritter auch ansonsten unversehrt, muss er sofort wieder an den Ort zurückgebracht werden, wo er gefunden wurde. Wem schon die oben genannten Maßnahmen zuviel sind, der sollte besser die Finger von den Tieren lassen – damit ist in den meisten Fällen mehr geholfen.
Ist der Igel von Familie N. zu leicht, sollten die N.s versuchen, ihren Schützling selbst aufzupäppeln und zu überwintern. Die genannten Internetseiten bieten gute Hilfestellung und für Fragen auch Hotlines. Den kleinen Findling los zu werden, ist auch gar nicht so einfach. Viele Igelfreunde, die noch bis vor einigen Jahren ehrenamtlich für im Raum Neumarkt in Not geratene Igel sorgten, haben inzwischen aus gesundheitlichen und anderen Gründen aufgegeben. Diese sogenannten Igel-Stationen haben in der Vergangenheit einen Großteil der Notfälle aufgenommen. Hier klafft heute eine große Lücke.

Frage der Bezahlung

Sollte der Igel von Familie N. verletzt sein, ist der Tierarzt die richtige Adresse. Doch Vorsicht, die weit verbreitete Meinung, ein Tierarzt müsse Wildtiere kostenlos behandeln, ist irrig. Also lieber vorher fragen, wie es mit der Bezahlung gehandhabt wird.
Bei einer nicht repräsentativen Umfrage unter Tierärzten in Neumarkt stellte sich heraus, dass es in zwei Praxen für Igel tierärztliche Hilfe gibt, ohne dass die Finder zur Kasse gebeten werden. Wer dieses Engagement honorieren möchte, darf das durchaus in Form einer Spende tun. Es gibt auch Tierarzt-Praxen, die Igel gar nicht annehmen.
Eine der tiermedizinischen Fachangestellten in einer der beiden igelfreundlichen Praxen sagt, dass die Igel untersucht und gewogen werden. Ist der Gesundheits-Check positiv verlaufen, der stachlige Patient also gesund, werden die Finder angerufen und gebeten, das Tierchen wieder an seinem Fundort auszusetzen.
Bedarf der Igel aber weiterer medizinischer Versorgung, übernimmt das die Praxis. Sollten die Finder danach nicht in der Lage sein, den Igel zu überwintern, gebe es wohl einige Plätzchen, wo sie aufgepäppelt werden. Ideal ist aber, wenn sich die Finder als wahre Tierfreunde erweisen und ihren stachligen Findling für einen Winter aufnehmen.
Definitiv die falsche Anlaufstelle in Sachen Igel ist das Tierheim in Neumarkt. Hier gibt es weder genug Räume noch genug Personal, um neben den vielen untergebrachten Haustieren noch Wildtiere zu betreuen.
Wer jedoch Zeit und ein Händchen für Tiere hat, sollte überlegen, ob er nicht selbst eine Igel-Station aufmachen möchte. Auch dazu gibt es auf Pro Igel Hilfestellung — und der Bedarf ist in jedem Fall da.

ih

Glücklich sind Igel nur in der freien Natur. Nur wenn ein Igel arg mager oder gar verletzt ist, sollte man sich seiner annehmen, raten die Igel-Experten. Foto: Patrick Pleul/dpa

Bild- und Textquelle:

Irene Heinloth
Redaktion
Neumarkter Nachrichten/Wochenanzeiger Neumarkt/Feucht

 

 

 

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